Martin Krammer
10. März 2017 – 07. April 2017:
Cinema Paradiso
Vernissage: 10. 03. 2017, 19 h
Diese Serie des östereichischen Künstlers befasst sich mit Projektion. Wen sehen wir, wenn wir jemanden sehen? Krammer fragt: Ist Projektion immer kongruent mit Selbstbild?
Was ist real? Die Oberfläche oder das Innere? Passt es immer zusammen? Authentisch oder nicht, es scheint, dass es nicht deckungsgleich ist. Obwohl jede der Skulpturen dreidimensional ist, sie sind sehr flach, wie Bildschirme und haben dabei zwei autonome Elemente. Erstens die geschnitzten Porträts der Darsteller des Films ,Cinema Paradiso‘,
die frenetische Liebesgeschichte für ein Kino. Zweitens die projizierten Gesichter der Film stills von diesem Film auf der Oberfläche des Schnitzens – in Aquarell-Technik ausgeführt. Diese beiden Teile scheinen magnetische Anziehungskraft haben, sie stimmen nicht überein, aber versuchen, einander zu finden.
FRECHHEIT und das große Fischmädchen
Der aus der Nähe von Wien stammende Künstler Martin Krammer zeigt seine Arbeiten vom 09. Mai bis 18. Juli in der Galerie Krüger.
Martin Krammer liebt das Material Holz. In seiner Bearbeitung ist er ein Virtuose. Seine Skulpturen sind grob gearbeitet und sparsam bemalt. Vertraut sich der Betrachter ihnen an, kann er sehr Tiefgründiges entdecken und erlebt dabei viele Überraschungen. Krammer kombiniert meisterlich die Abstraktion mit dem Gegenständlichen. Die Darstellung des Grotesken als eine ästhetische Eigenschaft ist allen seinen Werken gemeinsam. In seiner bildkünstlerischen Arbeit vereinigt er mit liebevoller Präzision Gegensätzliches. Dabei werden zum Beispiel Zierlichkeit und Monstrosität, Glück und Unglück, Ernstes und Humorvolles in eine Einheit gebracht.
„Das große Fischmädchen“ hält einen riesigen Fisch in seinen Armen – scheinbar mühelos. Zumindest bringt dies ihr freundlicher und entspannter Blick zum Ausdruck. Die Darstellung dieser nicht gerade alltäglichen Situation zieht uns unwillkürlich in ihren Bann. Die Energie, die von diesem kleinen Mädchen mit seinem Fisch ausgeht ist spürbar, unmittelbar und präsent. Und schon verliert man sich in Weiterem, das sich beim Betrachten findet. Der Frauenkörper, der auf den überdimensionierten Fisch skizziert ist...warum nur?
Die Göre „Kinskikid“ hat es scheinbar faustdick hinter den Ohren! Da sitzt sie, lustig und frech, mit ihren schwarzen Stiefelchen aufreizend wippenden. Schon meint man, dass sie gleich schwungvoll über den Zaun auf vielleicht verbotenes Terrain springt, um dann schnell, unbeschwert und laut lachend davonzulaufen.
Sehr gegenständlich sind dagegen Krammers Ikonen der Jausenkunst – täuschend echt und zum anbeißen sieht seine Buttersemmel aus – die man doch nicht essen kann.
Vieles noch könnte man über Krammers Werke schreiben oder über ihn persönlich, der mit Preisen und Stipendien ausgezeichnete Künstler und freischaffende Designer, dessen Ausstellungverzeichnis lang ist. Am besten ist es sich mit seinen Werken einzulassen, sich an ihnen zu erfreuen und mit ihnen anzufreunden. Mit „Herrn Rossi“, der noch immer sein Glück sucht oder dem träumenden „Marc Chagall“. Die „Grüße aus dem Wienerwald“, eine 11-teilige Arbeit, sendet Martin Krammer zum Thema Wald und John Porno sagt: „Buon Giorno!“
„franz” torso, 2007, weißbuche, acrylfarbe, 24x22x15cm
„die passfotos der radulescu’s” photo nr:5, 2007, versch.hölzer/maße, acrylfarbe
„Buon Giorno John Porno“, 2007, eschenholz, acrylfarbe, 97x34x34cm
„das grosse fischmädchen“ 2012, öl auf acrylfarbe auf linde, 102x114x30CM
„killing me softly“ 2013, zirbe, aquarellfrbe, 156x40x18CM
„doch herr rossi sucht das glück..” 2007, tanne, acrylfarbe, 45x55x43cm
„cecilia gallerani fucks the system” 2013, 113x130x7CM, öl auf acryl auf fichte, versch.hölzer und plattenwerkstoffe, relief
"marc chagall dreaming" 2011/13, öl auf acryl auf kastanie, 107x22x37CM
„STANDING LIKE WATER FLOATING LIKE HUMAN“.
2013, construction wood for an old bridge, spruce, thread,176x60x35CM
A project by Martin Krammer for the Arte Laguna Prize in 2014
Nowhere else except in Venice have humans and the sea developed such a dense relationship. Venetians live their urban lives only a few centimeters above an element permanently in motion. Aqua alta and the vision of the sinking city are part of this exceptional situation and also the myth, which is very appealing to the world.
At this years Biennale Exhibition, I saw an art piece, which was dealing with this phenomenon in a very expressive manner. “Venezia, Venezia” by Alfredo Jaar. An architectural model, of the giardini and its pavilions on a pool-like table, was flooded from time to time and you could watch the houses sink into the sea - dealing with Venice as a metaphor of a sinking culture.For „standing like water and floating like human“ two characteristics of the element Water interested me most.The first is, when water is calm, it builds a line or a level of perfect horizontality, such strict geometric forms are very rare in nature.The second is, when it is not calm, you see thousands of reflections ( imagine venice canals). These reflections are, an abstract net of light and dark „macchie“.
These two insights were the starting point from which I tried to have a closer “Venetian“ look on the potential of the Briccola Wood.In Briccola Wood I found these two aspects in the following way:
Firstlly- the perfectly straight, but in its height always changing horizon of the water level can be represented by the rhythm of thicker and thinner layers of Briccola Wood and a precise cut of a machine, which tends to be an attempt of controlling nature and imitate geometric natural form.
Secondly-the placement of the dark channels created by the clams, in such a way that they can remind you of reflections of moving water. This is also nature, but the geometry of the pattern is chaotic or at least much more difficult to handle, more or less like a painter putting brush strokes in the right way, led by talent and intuition. I want to choose different parts of wood to create tension and rhythm over the whole figure.
The core of my art-piece is about a visual synthesis of humans(Venetians) and nature(sea and time) in this special Venetian environment, represented by a very symbolicly charged material like - Briccola Wood. In its structure it is an synthesis of the verticality(human) and the horizontality(water).
CV martin krammer
matura in mödling 83, studium architektur
tu wien: diplom 94,
94-99 selbstständig im bereich
produkt- und möbeldesign, modellbau,
prototypenbau,
bildende kunst seit 94,
geburt tochter mia 97,
lehrtätigkeit htl mödling holztechnik
[möbelbau, architektur] seit 99.
ausstellungen, preise, aufenthalte (auswahl) :
89 wüstenrot designpreis “leben mit holz”
90 wüstenrot designpreis “flexible möbel”
90 “querdurch”, designers saturday: wien1, (gruppenausstellung)
95 nominierung zum staatspreis für gestaltendes handwerk
97 als anwärter aufgenommen in “die auswahl” der besten möbel österreichs
98 kulturpreis des landes niederösterreich (anerkennungspreis) für künstlerisches design
03 gruppenausstellung im pogmahon art club mit der serie “polystyrol kisses”
[mit adam wiener und robert resac], wien 7
05 “keine hunde” im borsodi-showroom, wien 1 (ausstellung mit christian hart)
05 studienaufenthalt europäische kunstakademie trier: klasse “holzskulpturen”bei tomas peter
06 “alfredo und alfonso” im kursalon mödling [ausstellung mit christian hart]
06 “alfredo und alfonso gehen 2 schritte vor sein haus” galerie kunst im raum, mödling (ausstellung mit christian hart)
06 studienaufenthalt feste hohensalzburg bei prof. tone fink
06 “lebensgestalten” kunst im romanischen karner mödling (ausstellung mit christian hart)
06 performance mit tone fink im MAK - wien
07 “dr. hummel sieht mich”; K12 GALERIE bregenz,(einzelausstellung)
08 “auf dem sockel” artP, perchtoldsdorf (grupenausstellung mit: karin frank, johann feilacher, barbara höller, norbert maringer, antonia petz, bernhard tragut)
08 auszeichnung der jury für den beitrag bei “kunst für menschen in not” [initiative don ferguson]
08 gallery outlet, klasse li songsong & yi chen auf feste hohensalzburg
08 “galerie bis die schwester kommt” rauminstallation, mödling im “il salotto”
09 vienna-fair mit galerie lang wien
09 “jahresausstellung 2009” kleine galerie wien 3 (gruppenausstellung)
09 “fragile buildings” rauminstallation , galerie time, wollzeile wien 1
10 “indiastopandgo” video für gruppenausstellung “tapetenwechsel” kuratiert : ingrid gaier
10 “waldwiener” galerie lang wien (einzelausstellung)
11 vienna-fair mit galerie lang wien
11 “kein stein bleibt” rauminstallation, radetzkystraße 5, wien 3, mit christian hart
11 “das hat alles irgendwie mit m.e. zu tun (M.Ernst)”, galerie lang wien, (gruppenausstellung)
11 “wald” galerie raab, berlin, (gruppenausstellung)
11 “martin krammer, andrea schnell” ausstellung in der galerie kunstraumarcade mödling
12 art karlsruhe mit galerie raab, berlin
12 „wien:anpirschen“beitrag zum skulpturenpark am himmel, wien, kuratorium wald
12 vienna-fair mit galerie lang wien
12 “supersägerau” galerie lang wien (einzelausstellung)
12 “fragmente niederösterreich spezial“ ecolounge,herrengasse13,1010wien (gruppenausstellung)
13 “film-märchen-werbung” JRGallery, berlin (gruppenausstellung)
13 sculpture symposium , ahrntal, südtirol, italien
13 präsentation der arbeit “sediments and cracks“ auf der viennafair mit galerie lang, wien
13 präsentation auf der ART.FAIR köln mit JRGallery , berlin
13 “kinskikids” galerie raab, berlin (einzelausstellung)
14 artist-in-residence in Muriwai Earthskin, Muriwai Beach, Auckland, New Zealand
14 „frechheit und das grosse fischmädchen“ galerie krüger, koblenz(D), (einzelausstellung)
15 „camera umbra“ galerie bildrecht, wien1, (einzelausstellung)